Projekt Flur
Irgendwann mal steht man morgens auf, ist auf dem Weg zum morgentlichen Kaffee, läuft durch die Hütte und denkt sich: ehm… hier könnte man mal renovieren. So ist uns das unlängst mit dem Flur passiert.
Sinngemäß sagte die beste Bekky der Welt: ich habe keinen Bock mehr auf den Flur.
Hütte abreißen und neu bauen wäre eher suboptimal. Also renovieren. Ist bestimmt einfacher. Dachten wir auch. Also kurzes, erstes Brainstorming und Stichpunkte aufschreiben. Problem dabei, wie bei allen unseren Projekten: erstens kommt es anders und immer bei uns!
Da Ideen beim Denken kommen, und wir das von uns schon kennen, wollen wir hier nicht beschreiben, was wir alles vorhaben, sondern was wir dann auch machen.
Daß wir selten alles präzise nach Plan machen, stellt für uns kein Problem dar. Während der „Bauabschnitte“ denken wir immer noch mit und finden immer wieder teils Kleinigkeiten, teils Komplettmaßnahmen, die wir dann auch gerne mal spontan verändern oder über den Haufen werden. Das gehört zu unseren Naturellen. Wir lieben das und werden es nicht ändern! ;o)
Also haben wir erstmal Bilder gemacht.
Man sieht deutlich, wer das Künstlerische bei uns übernimmt. Richtig, Bekky.
Eine Skizze von Chris würde SEHR in die Kategorie Expressionismus (sehr freier Umgang mit Farbe und Form) fallen. Und wäre daher nicht förderlich.
Die Idee ist (bis jetzt), die Verkleidung der Therme abzureißen und durch einen alten Stahlspinnt zu ersetzen. Den Spinnt haben wir schon. Er sollte eigentlich komplett abgeschliffen in die Scheune. Etwas künstlich verrostet wäre er dort ein cooler Hingucker geworden. Aber wie erwähnt, bei uns kommt immer was „dazwischen“.
1800x630x500 mm
Erstmal anfangen. Zwei Stunden investiert und man kann schon erahnen wie der Schrank aussehen soll. Uns ist klar, daß hier recht viel Arbeit drin stecken wird. Teilweise werden wir den Schrank zerflexen und verstärken müssen.
Stand 04.02.23: Insgesamt haben wir sechs Stunden mit einer „Flex“ mit unterschiedlichen Scheiben gebraucht. Um die drei Ölfarbschichten runter zu bekommen, war unserer Ansicht nach eine so genannte Kunststoff-Schruppscheibe das Beste. Da wir für dieses Projekt keine Unterstützung bekommen, müsst Ihr euch die Einzelheiten selbst heraussuchen. ;o)
Wenn man das so sieht… also in Echt quasi, kommen einem dann doch kleine Zweifel.
Fakt ist: der Schrank ist zu niedrig. Ein Podest ist also auch noch erforderlich.
Aber erstmal muss hinten alles rausgeschnitten werden.
Wie sich herausgestellt hat, haben Eric Clapton und die beste Bekky der Welt etwas gemeinsam:
Slow-hand!
Wie bei Eric bedeutet es, daß sie sehr präzise auch freihändig arbeiten kann. Auch wenn es bedingt durch die Dunkelheit (ja, Nachtschichten müssen bei entsprechender Lust auch sein!) nicht einfach war.
Smarty ist echt aussergewöhnlich. Ihn stört kaum was. Hauptsache er hat alles im Blick und kann auf uns aufpassen.
Die Rückwand herauszutrennen war dann doch etwas aufwändiger als gedacht. Eine gute Stunde haben wir nur für ´s Schneiden benötigt. Hinzu kam noch etwa 30 Minuten entgraten.
Der nächste Schritt war ein Podest zu bauen. Der Schrank ist nämlich, wie erwähnt, zu niedrig um die ganze Therme zu verkleiden.
Vorher haben wir natürlich so viel wie möglich von der alter Verkleidung und der Konstruktion dahinter demontiert.
Das Podest musste zwischen 270 und 300mm hoch sein. Stabil und von außen passend zum abgeschliffenen Look des Blechschrankes.
Dank unserer Materialhalde und der super Astsäge (Ungeduldsengel Fast-Lieblingsspielzeug), waren sie Ytong-Steine recht schnell vorbereitet bzw. zugeschnitten.
Um auf die knappen 300 mm Höhe zu kommen, musste noch eine weitere „Lage“ zugeschnitten werden.
(kleine Anmerkung von Ungeduldsengel: Ein Holzsägeblatt ist nur bedingt geeignet! Es wird sehr schnell stumpf.)
Der Einfachheit halber, haben wir die Seitenbleche schon vor der zweiten Lage mit Sikaflex (auch ein geniales Zeug, was Ungeduldsengel für alles Mögliche zum befestigen nutzt) angeklebt.
Übrigens haben wir keinen Ytong-Kleber benutzt. Sikaflex ist also nicht nur in der Campingwelt zuhause! ;o)
Wie man hier sieht, haben wir uns auch etwas mehr Mühe gegeben als nötig war. Die Verkleidungen (Bleche) haben wir alle auf unterschiedliche Art „gestaltet“. Quasi unterschiedliche Maserungen gemacht.
Wie man hier leider erher schwerlich erkennen kann, haben wir verkupferte Schrauben zum Befestigen genommen. Sehen echt nett aus. Geben dem Steampunk-Look noch ein bisschen mehr Charme.
Resümee:
Eine coole Idee, die aber vom Aufwand her in keinster Weise kalkulierbar war. Bis auf die Verkleidung der Wand und ca. 30 Kupferschrauben haben wir kein Geld ausgegeben. Alles war da bzw. hat eine neue Bestimmung bekommen. Mit kanppen 100 Stunden an reiner Arbeitszeit, auch kein schnelles Projekt. ABER es hat echt Spaß gemacht und echt viel Erfahrungen gebracht!