MB 300 D, BJ 1980, 5-Zylinder Diesel mit 4 Gang-Schaltung. Reflexsilber mit schwarzer Velours-Innenausstattung. In der Kombination angeblich sehr, sehr selten.
Allerdings hat er den Weg aus Kiel nicht geschafft. Der Hauptkraftstofffilter war stark verschmutzt. Der ADAC hat mich dann nach Hamburg geschleppt, wo das Problem eigentlich behoben wurde. Allerdings kam das Thema Dieselpest in dem Zusammenhang trotzdem sehr massiv „hoch“. Dazu später mehr.
Also musste erstmal eine Bestandsaufnahme gemacht werden. Hintergrund: trotz frischem TÜV fuhr er nur maximal 40 Km/h. Ich nehme es Vorweg, es war ein Blocklager für das Gestänge des Gasbowdenzuges. Aber bis ich das gefunden habe, hat es gefühlt ewig gedauert.
Dann ging es los. Chronologisch nicht sortiert.
Das erste worum mich gekümmert habe war die Drehzahl bzw. das Nichthochdrehen des Motors (40 Km/h). Das Blocklager habe ich kurzzeitig provisorisch reparieren können und dann natürlich auch getauscht.
Als nächstes war die Dieselpest dran. Das ist die schwarze, zähflüssige Ablagerung, die sich bei Dieselfahrzeugen bilden kann, wenn sie zu selten bewegt werden. Häufig bei Booten und Yachten anzutreffen. Im Prinzip sind das wohl Bakterien, die durch ein Additiv im Diesel vernichtet und am Ende verbrannt werden.
Also musste der Tank raus, große Schrauben und eine Kette rein und dann stundenlang, mit etwas Zusatz von Waschbenzin, schütteln.
Hat auch geholfen. Tipp am Rande: Fährst Du deinen Diesel eher selten, dann kipp das Additiv dazu!
In dem Zusammenhang, habe ich festgestellt, daß die Dichtung der kleinen Vorförderpumpe auch undicht war. Sie war mit SikaFlex abgedichtet.
Wenn Schlüssel die Heckklappe nicht öffenen wollen, hat das zumeist zwei Gründe. Entweder ist der Schlüssel nicht der richtige oder der Schließzylinder korrodiert. Ergo, erstmal ausbauen und gängigmachen.
Pustekuchen. Der Schließzylinder wurde wohl aus einem anderen Benz eingebaut. Also musste erstmal eine Lösung für das Öffnen des Kofferraumes her, wenn kein Unterdruck in den Leitungen ist, um über die Zentralverriegelung zu öffnen. Denn ich konnte den Schließzylinder nicht an meinen Schlüssel anpassen.
Ich habe mir dann ein Lautsprecherkabel vom Innenraum (unter der Sitzbank rechts) über das Innere der Kotflügel zum Schloß gebaut. Als Notöffnung sehr gut zu gebrauchen! In diversen Foren wird zum Notöffnen übrigens eine der Heckleuchten aufgeschlagen, um dann mit einem festen Draht das Schloß von innen zu öffnen.
Durchführung links hinter der hinteren Lehne.
Rechter innerer Kotflügel.
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Die rechte Ecke war von innen etwas schwierig und nicht leichtgängig genug für das Kabel.
Die Lösung war einen Benzintrichter als Führung in der Ecke zu nehmen.
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Am Ende per einfachen Knoten mit dem Kofferraumbolzen verbinden und fertig. Hehe… Ich weiß, daß das überhaupt nicht professionell ist, aber bei etwaiger Notöffnung, zerstöre ich nichts!
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Dann kam der Fahrersitz an die Reihe. Nach den Jahrzenten der Benutzung, ist der Sitz wortwörtlich gebrochen. Genau genommen durchgesessen. Die Sitzfläche wahr quasi zusammengebrochen. Die Feder konnte ich mit festen Kabelbindern reparieren. Ein kleine Herausforderung war die Lehne. Die ist (sitzend betrachtet) oben links gebrochen. Da ich zu dem Zeitpunkt noch keinen neuen Sitz hatte, musste auch die Lehne provisorisch repariert werden. Hat geklappt, indem ich den oberen Rahmen mit einem Stück Gummi (bekannt von Spielplätzen) stabilisiert und in Position gebracht habe.
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Danach gab es Probleme mit dem Warnblinkschalter. Vollmechanische Machart. Hier genügte es aber die Kontakte abzuschleifen und alles wieder zusammenzubauen.
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Als nächstes nahm ich mich der großen Roststelle im hinteren, linken Radkasten an. Zum Glück habe ich meinen begnadeten Schwager. Mit viel Zeit und noch mehr Gedängel hat er mir das fit gemacht.
Zur Erinnerung
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Da mir eine gewisse Optik, in dem Fall Ratlook, auch sehr wichtig ist, kamen schwarze Felge zur Sprache. Gesagt, Sprühfolie gekauft, getan.
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Eine coole „Ratte“ muss nicht immer wahnsinnig tief sein. Aber einen Dachgepäckträger haben!
Über einen Zufall bin ich an einen Originalen Benz-Dachgepäckträger aus 1980 geraten. Das coole daran ist, daß er tatsächlich ewig lange draußen der Witterung überlasssen war. Die Befestigungs“-füße“ habe ich komplett neu aufbereitet. Den Träger als solches, nur mit Owatrol behandelt. Kettensäge, Schaufel und Koffer drauf und fertig war der „Tatortreiniger“. Dazu habe ich mir noch eine Halterung für die Garage gebaut um den Gepäckträger auch mal abnehmen zu können.
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Stand März 2023. Der Opi ist an seinem neuen Standort in der Garage. Leider startet er nicht mehr. Meine Vermutung nach Austausch aller Filter und er Glühkerzen: Einspritzdüsen dicht. Also wieder ran an den Motor. Was übrigens ECHT selten ist!
Nach etwa einer Stunde Arbeit hatten wir die Übeltäter raus.
So, jetzt find´ aber mal neue bzw. jemanden, der sie revidieren kann. Wir halten euch dazu auf dem Laufenden.